Ich arbeite nach dem Prinzip der Waldorf-Pädagogik, die auf den Grundlagen der Pädagogik von Rudolf Steiner basiert: Zu bilden und kindgerecht zu erziehen.
Aber was heißt das jetzt genau? Nachfolgend die Aufführung meines pädagogischen Konzepts:
Zum Frühstück gibt es in drei Schälchen Obst und Gemüse. Am Montag ist der Brezeltag. Ansonsten gibt es Toast oder Brot/Brötchen mit Aufstrich, Käse, Müsli, Joghurt.
Jeder Tag ist laut der Anthroposophie einem bestimmten Planeten und einem Getreide zugeordnet. Ich orientiere mich daran und gestalte anhand dessen den Plan für das Mittagessen.
Montag = Mond = Reis (Reis mit Gemüse, Milchreis)
Dienstag = Mars = Gerste (Graupensuppe)
Mittwoch = Merkur = Hirse (Hirsespätzle)
Donnerstag = Jupiter = Roggen (Roggenmehlpizza)
Ich verzichte auf Wurst und Fleisch. Das Essen ist vegetarisch.
Jeder Tag wird durch einen Zwerg symbolisiert, der eine bestimmte Farbe hat.
Montag = lila
Dienstag = rot
Mittwoch = gelb
Donnerstag = orange
Jeder Tag wird durch einen Zwerg symbolisiert, der eine bestimmte Farbe hat.
Montag = lila
Dienstag = rot
Mittwoch = gelb
Donnerstag = orange
An jedem Tag steht eine bestimmte Aktivität an.
Am Montag gehen wir zum Bio-Markt einkaufen und beim Bauern Vill die Kühe und Kälbchen begrüßen.
Am Dienstag formen wir Brötchen und backen diese für das Frühstück.
Am Mittwoch malen wir Aquarellbilder und wechseln in der anderen Woche ab mit Bienenwachs kneten.
Am Donnerstag gehen wir in den Wald.
In der Natur sammeln Kinder primäre Erlebnisse und vielfältige Anregungen und fördern die Entwicklung der basalen Sinne (Tast-, Bewegungs-, Gleichgewichts- und Lebenssinn). Es ist ein Unterschied ob ich wirklich in einem Wald oder im Garten bin oder nur ein Bild davon anschaue. Durch die Bewegung (Krabbeln, Laufen, Rennen) trainieren die Kinder den Kreislauf und ihre Atemkapazität. Der Lichteinfluss ist für Babys sogar förderlich für eine gesunde Knochenbildung.
Die Natur hat einen erdenden und beruhigenden Einfluss auf die Kinder.
„Wir haben die Erde von unseren Eltern nicht geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.“ (indianische Weisheit)
Dieser Spruch hing als Plakat in meinem Zimmer, als ich Jugendliche war. Mir war das Naturerlebnis wichtig und ich habe Ruhe im Wald gesucht. Geprägt durch meine Kindheit auf einem Obstbauernhof habe ich erlebt wie sich die Bäume in den Jahreszeiten verändern.
Mit den Kindern der Kindertagespflege "Die Waldspatzen" pflanze ich Gemüse und Obst an, pflege und ernte. Es ist mir wichtig, dass die Kinder erfahren und beobachten, wie und wo Gemüse und Obst wächst und dass es nicht aus dem Kühlschrank kommt. Die natürliche Freude und Neugierde der Kinder öffnet wieder den Blick der Erwachsenen für die Wunder der Natur.
Und die Dankbarkeit für den Reichtum der Mutter Erde, die uns nährt und leben lässt. „Erde die uns dies gebracht. Sonne, die es reif gemacht. Liebe Sonne, Liebe Erde, euer nie vergessen werden.“
(Zitat von Christian Morgenstern)
In dem Haus, in dem ich wohne lebe ich mit verschiedenen Haustieren. Es gehören zwei Wellensittiche, zwei Zwerghasen, ein Kater und eine Katze zum Haushalt. Die Tiere haben keinen Zugang zu dem Gruppenraum, Schlafraum, dem Bad oder der Küche.
Im Garten können die Kinder die Hasen im Hasenstall oder Freigehege sehen. Sie sehen im Flur oder im Garten den Kater liegen oder gehen. Bei den Hasen können die Kinder erleben, wie man sich um andere Lebewesen kümmert. Das man den Hasen Löwenzahn rupfen und ihnen füttern kann. Das die Hasen sich auch mal verstecken. Den Hasenstall sauber machen gehört zu den Aufgaben, wenn man Haustiere hat.
Die Erde ist uns Menschen geschenkt und schon in der Bibel haben wir den Schutzauftrag für die darauf lebenden Tiere.
Jürgen Dittmann führt in seinem Buch „Der Spracherwerb des Kindes“, welches auf seinen Forschungsergebnissen beruht aus, wie wichtig es für das Kind ist, dass seine Bezugsperson Wörter mit Bezeichnungsabsicht verwendet, also intensional. „Ein 18 Monate altes Kind übernimmt ein Wort für einen neuen Gegenstand nur dann, wenn jemand das Wort äußert, deren/dessen Aufmerksamkeit ebenfalls auf den Gegenstand gerichtet ist. Schaut die Person in eine andere Richtung oder kommt die Stimme von einem Band, stellt das Kind die Beziehung zwischen Wort und Gegenstand nicht her.“(2)
Kinder kommunizieren von Anfang an mit ihrer Umwelt durch Gestik, Laute und Mimik und sind beim Spracherwerb auf die Interaktion, das „Wechselgespräch“ mit ihren Bezugspersonen angewiesen. (3)
Als Kindertagespflegeperson achte ich darauf, dass ich Zeit für Kleingruppengespräche während dem Morgenkreis und Einzelgespräche mit den Kindern habe. Ich rege die Verhandlungen und Gespräche zwischen Kindern an, die beispielsweise gerade das gleiche Spielzeug haben möchten. Ich benenne die vermeintliche Absicht der Kinder und ihre Gefühle, nehme die Kinder ernst und vermittle zwischen den Kindern.
Im Morgenkreis singen wir gemeinsam Lieder, lernen Fingerspiele, Reime und Gedichte.
Der Bereich Literacy-Erziehung meint als Kernelemente vor allem die Betrachtung von Bilderbüchern, das Erzählen und Vorlesen und Aktivitäten rund um das Buch.
Sie haben Fragen dazu oder möchten Ihr Kind anmelden? Dann nehmen Sie Kontakt auf. Sie erreichen mich unter 0176 48 98 37 98 oder per E-Mail: info@kindertagespflege-waldspatzen.de.
(1) Aus: Studienheft NUP01A Einführung in die Natur- und Umweltpädagogik Nr. 2, Fernstudienzentrum Hamburg
(2) Dittmann, Jürgen: Der Spracherwerb des Kindes – Verlauf und Störungen, Verlag C. H. Beck, 2006, S. 43